„Der Berg ruft – das Alpenzeltlager“ – das war das Motto
unseres Ministrantenzeltlagers 2019. Ungefähr 40 Kinder aus Postbauer-Heng,
Ezelsdorf und Umgebung machten sich am zweiten Ferientag, dem 30.07.2019 zusammen wieder auf nach Velburg.
Dort hatten die 25 Gruppenleiter/innen den Zeltplatz
schon wieder in eine zünftige Tiroler Berglandschaft verwandelt und natürlich kam
man auch nur mit dem „Pickerl“ herein und konnte sich den ersten Almdudler
gönnen. Gerade hatte unser Zeltlager in den Alpen begonnen und wir freuten uns
auf 5 Tag Bergsteigen, da erschienen plötzlich Gäste, die wir nicht erwartet
hatten:
Kaiserin Sissi, ihr Mann Kaiser Franz und seine Mutter,
die Erzherzogin von Österreich Sophie Friederike Dorothea
Wilhelmine hatten einen Radbruch an ihrer Kutsche und strandeten in den Alpen.
Sissi verliebte sich sogleich in die wunderbare Landschaft und entschied sich,
eine Sommerresidenz zu bauen zu lassen. Und schnell entbrannte ein Wettbewerb unter
den Tälern, wo denn das Schloss nun stehen soll.
Schnell waren alle Kinder wie von einem
mysteriösen Orakel einer Käsesorte zugeteilt und wussten so, welches Tal sie
bei den anstehenden Wettkämpfen vertraten. Und so nahm das Zeltlager seinen
Lauf…
Am Nachmittag stellten alle Täler ihre
Geländekenntnisse unter Beweis und absolvierten verschiedenste Spiele um die
ersten Punkte zu ergattern und Sissi von ihrem Tal zu überzeugen.
Am Abend machten wir einen Abstecher nach
Südtirol und genossen in den Tälern leckere Pizza, die jede Gruppe selbst
belegen durfte und die dann von unserem Küchenteam am Grill gebacken wurden.
Gerade für alle neuen Bergsteigerinnen und
Bergsteiger, die zum ersten Mal im Zeltlager waren, war die Nachwache nach dem
Singen am Lagerfeuer sehr spannend und die meisten fielen sehr müde in ihre Luftmatratze.
Nach dem Bergsteigertraining in aller Frühe (das auch an den kommenden Tagen auf alle wartete) stand dann am Mittwoch auf dem Programm, alpenländische Handwerke
kennenzulernen. An verschiedenen Stationen konnte man Holzlöffel schnitzen,
Filzhüte basteln, eine Schalmei bauen, leckeren Kaiserschmarren mit Apfelmus
zubereiten, Almdudler kochen, Bergsteigershirts batiken oder Gebirgssteine
bearbeiten.
Am Nachmittag stand dann ein Höhepunkt an:
Das Adventuregame. Kaiserin Sissi war es etwas langweilig geworden und die Erzherzogin
fand es sowieso zum Davonlaufen so weit weg von der Wiener Hofburg und so
sollten die Täler ein Volkstheater inszenieren. Dazu mussten sie allerlei organisieren
und trafen alle Leiter in unterschiedlichsten Rollen verteilt am Zeltplatz an. Aber
die Gruppen hatten mit Hilfe von Heidi, Ziegenpeter, Klara, dem Feldmarschall,
DJ Ötzi, Anna-Maria Sacher und vielen mehr das Theater schnell organisiert.
Nach dem stärkenden Abendessen machten wir
uns dann noch auf die Wolfsjagd bei einer Nachwanderung und alle Tirolerinnen
und Tiroler bewiesen ihren Mut und bewältigten die Mutstrecke.
Am Donnerstag hieß es dann ab in Richtung
Bergsee und sogar das Wetter war uns bei unserem Besuch in Altenveldorf gut
gesonnen und wir konnten die Kenntnisse der Täler im Wassertransport auf Skiern
testen. Zurück auf dem Zeltplatz konnte sich jeder beim Grillen wieder stärken
und am wärmenden Lagerfeuer klang der Abend mit Gitarre und Gesang aus.
Am Freitagvormittag wollten wir der Erzherzogin endlich beweisen, welche Fähigkeiten alle Täler noch besitzen.
Bei verschiedenen Spielen wurden Zusammenhalt im Team, Koordination und auch
Kreativität unter Beweis gestellt und Wasser mit Schwämmen, Ballons und kuriosen Konstruktionen transportiert, was nicht nur allen Kindern Spaß
machte, sondern auch die Gruppenleiter zu einer Wasserschlacht anstachelte.
Am Nachmittag plante jede Gruppe ihren großen
Auftritt beim Almabtrieb am Abend. Der Festabend begann dann mit dem
Lagergottesdienst zu dem Pfarrer Fiedler und Gemeindereferentin Renate Seitz
ins Zeltlager kamen. Die Küche bot ein großes Schmankerlbuffett auf, der „Gipfelwurm“
Martin hatte mit dem Akkordeon seinen Auftritt und die Gruppen präsentierten
viele lustige Beiträge.
Gerade als wir alle am knisternden Lagerfeuer
saßen, erstarrten alle vor Ehrfurcht. König Watzmann stand plötzlich am
Lagerfeuer und verhieß den Tälern Verdammnis. Aber sofort machten sich die
Patroullien auf und schon nach kurzer Zeit konnten alle Gefolgen von Watzmann
überführt werden und der Überfall war erfolgreich abgewehrt. Zusammen mit
Freunden und Eltern klang so der letzte Abend aus.
Am Samstag waren alle Täler dann auf die nächstgelegene Burg
von Sissi eingeladen, leider machte uns aber das Wetter einen Strich durch die
Rechnung. Gerade als alle Gruppen in Velburg verschiedene Stationen auf den Weg
zu Sissi anliefen, überraschte und ein heftiger Regenschauer und wir kehrten
kurzerhand nach Tirol in unser Lager zurück, um dort in einem finalen Spiel zu
entscheiden, wo denn nun das Schloss von Franz und Sissi gebaut wird. Und dass
ging denkbar knapp aus.
Aber das Emmental konnte den Sieg für sich verbuchen
und sogar die Erzherzogin konnte sich zu dem Versprechen hinreisen lassen,
vielleicht einmal im Jahr vorbeizuschauen.
Und schon war unser Zeltlager wieder vorbei
und nach dem Abbau ging es zurück in die Heimat, wo wohl noch einige Tage Zelte
geputzt und getrocknet wurden und Kleidung vom Dreck befreit wurde.
Wir Gruppenleiter können sagen, dass es
wieder ein unvergessliches Zeltlager war, bei dem sich jede und jeder der
Teilnehmer auf seine Art einbringen konnte.
Wir möchten uns für die großzügige
Unterstützung des Zeltlagers herzlich bedanken: Bei allen, die durch
Sachspenden und Geldspenden das Zeltlager jedes Jahr ermöglichen und die durch
ehrenamtlichen Einsatz dieses Lager auf die Beine stellen.
Wir freuen uns schon auf das Zeltlager 2020…
Bilder vom Zeltlager sind noch bis 22.09.2019 in der Kirche St. Elisabeth und im Anschluss im Pfarrheim ausgestellt.